Die Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach eG für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 fand am Montag, 17.06.2024 im AURELIUM in Lappersdorf statt. Die gewählten Mitgliedervertreter genehmigten den aufgestellten Jahresabschluss sowie die Verwendung des Jahresüberschusses und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat für das Jahr 2023. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Ein Gradmesser für die Zufriedenheit der Vertreterinnen und Vertreter mit der geleisteten Arbeit im letzten Jahr.
Vertreterversammlung 2024
Alfred Pickl feierlich verabschiedet
Neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt | 4 % Dividende beschlossen
Highlight des Abends war die Verabschiedung des Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Pickl nach fast 30 Jahren im Amt und davon über 17 Jahren als Vorsitzender des Gremiums. Aufgrund der in der Satzung festgelegten Altersgrenze, war eine Wiederwahl von Herrn Pickl nicht möglich. Nach so vielen Jahren erhielt Herr Pickl im Rahmen der Versammlung eine gebührende und wohlverdiente festliche Verabschiedung. Diese zeichnete sich durch hochkarätige Laudatoren aus. GVB-Präsident Gregor Scheller durfte dem scheidenden Aufsichtsrat die goldene Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Bayern ans Revers heften sowie die Ehrenurkunde überreichen. Der Vorstandsvorsitzende Florian Mann und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Rödl lobten die hohe Expertise von Pickl ganz besonders bei den vergangenen Entscheidungen ein Immobilienportfolio für die Bank aufzubauen. Seine verbindende Art das Gremium zielgerichtet zu lenken und neue Aufsichtsratsmitglieder für ihr Amt zu begeistern hoben sie besonders hervor. Florian Mann beschreibt es so: „Du hast Deine Raiffeisenbank geprägt und uns allen gezeigt, was möglich ist, wenn man mit Leidenschaft und Entschlossenheit für seine Überzeugungen eintritt. Das heute präsentierte Ergebnis Deiner Raiffeisenbank ist der verdiente Lohn für Dein langjähriges Wirken!“
Beachtliche Erfolge im Kredit- und Provisionsgeschäft
Weiterhin führte Florian Mann aus, dass die Raiffeisenbank im Kreditgeschäft um beachtliche 4,7 % zulegen konnte – trotz eines bundesweiten Einbruchs der Immobilienkredite um 50 %. An dieser Stelle hob der Vorstandsvorsitzende besonders den Erfolgsfaktor Aus- und Weiterbildung hervor. 2023 wurden zum Beispiel 17 Beraterinnen und Berater zu Modernisierungsberatern ausgebildet und begleiten seitdem die Kundinnen und Kunden tatkräftig bei der energetischen Sanierung.
Das Zins- und Provisionsergebnis konnte die Raiffeisenbank im letzten Jahr um 7,2 % steigern. Maßgeblich für diesen Erfolg waren die Erträge aus den gut laufenden Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften und den erfreulichen Erträgen aus dem Zahlungsverkehr. Das Depotvolumen stieg um über 67 Mio. €.
Rekorde bei Bausparverträgen und im Maklergeschäft
Gleichzeitig erzielte die Bank bei den im gleichen Zeitraum abgeschlossenen Bausparverträgen einen historischen Rekord: die Kunden sicherten sich in Bausparverträgen mit einem Volumen von über 41 Mio. € günstige Finanzierungszinsen. Und noch eine historische Marke fiel 2023: die 100 %-ige Tochter der Bank, die Raiffeisen-Immobilien GmbH in Stadt- und Landkreis Regensburg, konnte sogar das beste Ergebnis in ihrer beinahe 40-jährigen Geschichte erreichen.
Gesteigerte Produktivität und stabile Refinanzierung
Ebenso konnte die Produktivität weiter gesteigert werden. Das betreute Kunden-geschäftsvolumen stieg nach Ausführungen von Herrn Mann zum Stichtag 31.12.2023 um knapp 76 Mio. € auf 1,75 Mrd. €. Damit ist die Bank mit 4,5 % ebenfalls überdurchschnittlich gewachsen und hat ihr selbst erklärtes Ziel erreicht.
Das Kreditportfolio von 523 Mio. € ist ausschließlich über Kundeneinlagen refinanziert. Als sogenannte passivlastige Bank hat die Raiffeisenbank mit Einlagen von 643 Mio. € sogar mehr Kundeneinlagen als Kundenkredite. Das Wachstum der Kundeneinlagen war 2023 leicht negativ aufgrund der umfangreichen Umschichtungen in festverzinsliche Anleihen der DZ Bank. Die Refinanzierung ist nach wie vor sehr stabil und zu 100 % durch Kundeneinlagen gesichert.
Erhöhte Dividende
Zum Ende seiner Ausführungen schlug Herr Mann auch im Namen des Aufsichtsrats eine im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Dividende von 4 % auf die Geschäftsguthaben vor, welche von der Vertreterversammlung später so einstimmig genehmigt wurde.
Zum Abschluss seiner Rede war es Florian Mann wichtig zu betonen: „Das Bankenumfeld bleibt auch 2024 herausfordernd. Wir sind zuversichtlich, dass wir aufgrund der soliden Eigenkapitalausstattung und unseres genossenschaftlichen Geschäftsmodells trotz der erschwerten Rahmenbedingungen weiter erfolgreich sein werden. Gerade unsere Kolleginnen und Kollegen sind mit ihrem unermüdlichen Einsatz, Ihrer Kompetenz und Ihrer Leidenschaft, wie sie Bankgeschäfte leben, Garant für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Bank.“
Kundengeschäftsvolumen erreicht Rekordwert
Hubert Platzer berichtete zu Beginn seiner Ausführungen von einer stabilen Bilanzsumme von 811 Mio. €. Viel wichtiger sei aber das bereits von Florian Mann angesprochene Kundengeschäftsvolumen, das sich aus allen Kundengeldern und Kundenausleihungen zusammensetzt und im Jahr 2023 eben einen Rekordwert von rund 1,75 Mrd. € erreichte. „Das macht uns sehr stolz und ist ein enormer Vertrauensbeweis.“ so Platzer. Zusammen mit den Verbundpartnern, die für Produkte des höchsten Kundennutzens beim Thema Fonds, Wertpapiere, Bausparen und Versicherungen stehen, können die Kunden Ihr Vermögen breit aufstellen, sodass ein Sturm das Finanzhaus wesentlich schwerer zum Einsturz bringen kann. Zudem sind die Chancen der Kunden mit einer breit aufgestellte Vermögensstruktur wesentlich höher, um an den Entwicklungen der Märkte zu partizipieren.
Energieeffiziente Sanierung aktuelles Thema im Kreditgeschäft
Besonders stolz berichtete Platzer von einem Kreditvolumen in Höhe von 501 Mio. Euro. Dies sei ein Meilenstein in der Geschichte der Bank. Die Investitionen in neue Mitarbeiter, Ausbildung und Technik sowie die Vertriebsstrukturen zahlen sich aus. Da sich das Kreditgeschäft aufgrund unterschiedlicher Einflussfaktoren aktuell jedoch dramatisch verändert, hat die Bank reagiert und das Portfolio in Richtung energetische Sanierung ausgebaut.
Mitgliedschaftsanteile seit 2019 mehr als verdoppelt
Weiter war es ihm ein Anliegen die Besonderheit der Genossenschaftsbank für die Kunden, nämlich Teilhaber zu werden, herauszustellen. Die beinahe 13.000 Mitglieder halten 133.000 Mitgliedschaftsanteile á 103 Euro. „Wir in der Geschäftsleitung und der Aufsichtsrat sehen dies als größten Vertrauensbeweis und auch als Lohn für unsere Beratungsleistungen.“ so Platzer wörtlich.
Wichtige und richtige Maßnahmen zahlen sich in der GuV aus
Im Hinblick auf die Ertragslage wies Hubert Platzer auf die zentrale Rolle des Zinsüberschusses in der Gewinn- und Verlustrechnung hin. 11 Mio. Euro konnten 2023 erzielt werden, eine leichte Steigerung gegenüber 2022. Dieses Ergebnis konnte zum einen durch Zinssicherungs-maßnahmen und zum anderen durch die Zuwachsraten im Kreditgeschäft erreicht werden. Mit einem Plus schlagen sich auch die Provisionserlöse in Höhe von 6,1 Mio. Euro in der GuV nieder. Ebenso positiv wirken sich die langfristigen Mieterträge aus den Immobilieninvestitionen in Höhe von 2,3 Mio. € aus. Zudem wirkte sich der Umzug in das eigene Bürogebäude in der Kastenmaierstraße sehr positiv auf die Mietaufwendungen aus, die sich dadurch in der Folge deutlich reduzieren ließen. Insgesamt konnten so die Sachkosten auf insgesamt 3,7 Mio. Euro gesenkt werden.
Ein großer Kostenpunkt in der GuV sind die Personalkosten. Diese beliefen sich im Jahr 2023 auf 6,8 Mio. Euro und werden sich durch die Inflation und damit verbundener Tarifrunden in den Folgejahren noch erhöhen. Allerdings ist Hubert Platzer hier wichtig, dass das Humankapital nicht nur als Kostenpunkt gesehen wird, sondern als Schlüssel zum Erfolg. Die sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchte die Bank mit attraktiven Angeboten bei der Bezahlung, aber auch weichen Faktoren wie Arbeitszeitmodellen, Homeofficemöglichkeiten und betrieblichen Sozialleistungen halten und neue hinzugewinnen. Hierbei wird darauf gesetzt, zukünftige Mitarbeitende selbst auszubilden und durch gute Perspektiven an das Haus zu binden.
Eigenkapital ist eine harte Währung
Das Eigenkapital der Bank konnte weiter gesteigert werden und liegt zum Jahresende bei 81,4 Mio. Euro. Mit diesem Kapitalstock können evtl. noch folgende Anforderungen in 2024 bereits jetzt erfüllt werden. Somit ist die Raiffeisenbank gut gerüstet für die nächsten Jahre. „Eigenkapital ist eine harte Währung in der regulatorischen Praxis.“ so Hubert Platzer.
Neuer Aufsichtsrat gewählt
Im Aufsichtsratsgremium standen zwei Wiederwahlen sowie durch das altersbedingte Ausscheiden von Herrn Pickl eine Neuwahl an. Frau Silvia Klein und Herr Dietmar Weigert wurden von den Vertreterinnen und Vertretern jeweils einstimmig für weitere 3 Jahre im Aufsichtsrat bestätigt. Neu gewählt wurde als Nachfolger von Herrn Pickl im Aufsichtsrat Herr Dr. Thomas Plank. Herr Dr. Plank weist eine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als selbständiger Zahnarzt in Regensburg auf und verfügt dadurch über eine besondere Expertise im Gesundheitswesen. Als Arzt soll er der Raiffeisenbank durch sein Netzwerk den Zugang zu den Heilberufen als neue Kundengruppe erleichtern. Beide Vorstände sowie die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrats freuen sich auf eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Plank.