Ein Lebensretter für die Gemeinde Bernhardswald

Bernhardswald, 28.11.2022

Die Raiffeisenbank in Bernhardswald hat für Anfragen, die den Menschen in Bernhardswald zugutekommen, immer offene Ohren. So auch bei der jüngsten Anfrage, einen Defibrillator für die Gemeinde anzuschaffen. Mit der Initiative „VR hilft Leben zu retten.“ zögerte die Filialleiterin Lisa Poschmann mit der Zusage nicht lange, einen Defibrillator für den Außenbereich zu spenden. Der Lebensretter ist in Bernhardswald für jedermann an der Kirche frei zugängig angebracht. Hierfür war ein spezieller Wandkasten für den Outdoor-Bereich notwendig, der den Defibrillator vor Kälte, Überhitzung und Feuchtigkeit schützt. Das komplette Paket im Wert von 2.548 Euro konnte Lisa Poschmann stellvertretend an den 1. Bürgermeister der Gemeinde Bernhardswald Florian Obermeier sowie den Organisator und Ideengeber Albert Schiegl übergeben. Der Bürgermeister dankte auch dem Pfarrer Alois Schmidt, dem Kirchenpfleger Albert Stuber und dem Sicherheitsbeauftragten der Kirche Bernhard Griesbeck für die zentrale Anbringung an der Kirchenfassade.

Albert Schiegl, Albert Stuber, Lisa Poschmann / Filialleiterin Raiffeisenbank, 1. Bürgermeister Florian Obermeier, Pfarrer Alois Schmidt, Bernhard Griesbeck

Arthur Schiegl nahm den Defibrillator in Betrieb und gab den Anwesenden eine kurze Einführung. Das Gute an diesem Gerät ist, dass der Bediener nichts falsch machen kann, denn nach dem Anbringen der Elektroden prüft das Gerät den Herzschlag und gibt nur einen Schock ab, wenn es notwendig ist. Die einzelnen Handgriffe werden dem Bediener Schritt für Schritt über eine Sprachansage mitgeteilt. Wichtig ist nur: keine Angst zu haben und wenn notwendig zum Defi zu greifen. Je schneller desto besser – das kann Leben retten! Denn Albert Schiegl erklärte: „Bis ein Rettungswagen mit Notarzt kommt, können schon mal bei günstigem Verkehrsfluss 10–15 Minuten oder mehr vergehen - auch der Rettungshubschrauber aus Regensburg mit seinen 2.000 PS braucht für den Einsatz und Anflug mindestens 8–10 Minuten. Der menschliche Körper hat ca. 100.000 Kilometer Blutgefäße und pumpt pro Tag 6.000 Liter – so viel wie ein Heizöltank - durch diese Blutbahnen. Bei Kammerflimmern oder Herzstillstrand kommt es zu einem akuten Sauerstoffmangel im Körper. Pro Minute ohne Sauerstoff sinkt die Überlebenschance um 10 %!“

Arthur Schiegl hat den Defibrillator im „Defikataster“, Deutschlands umfangreichem Verzeichnis für Defibrillatoren, das über eine App von Jedermann mobil abgefragt werden kann, registriert. Diese App zeigt in Sekundenschnelle auf, wo sich der nächste Defi befindet und führt den Ersthelfer mittels Navigation zum Gerät. Praktisch dabei: der Notruf an die Rettungsleitstelle kann direkt über die App abgegeben werden. Beim Notruf gilt es zu beachten, das Gerät nicht auszuschalten, sofort den Lautsprecher einzuschalten und das Mobilfunkgerät neben sich zu legen. Der Disponent der Rettungsleitstelle gibt dann wertvolle Hilfe und führt den Anrufer durch das Notfallgeschehen.

Hoffentlich muss das Gerät nicht zum Einsatz kommen – wenn der Fall jedoch eintritt, sind die Bernhardswalder nun für den Notfall gut gerüstet!