WIRTSCHAFT
Bei einer Pressekonferenz legte die Raiffeisenbank
Regensburg-Wenzenbach Rekordzahlen für das Jahr 2016 vor.
Bilanzsumme liegt über 600 Millionen
Mittelbayerische Zeitung 30.03.2017
von Laura Lindner, MZ
REGENSBURG. Trotz der anhaltenden Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank blickt die Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach eG optimistisch in die Zukunft. Im vergangenen Jahr sei ein gutes Ergebnis erzielt worden, sagte Günther Schorp, Bankdirektor und Vorstand: „Zum ersten Mal in der Geschichte der Raiffeisenbank überschritt die Bilanzsumme die 600 Millionen-Euro-Grenze.“
Der attraktive Wirtschaftsraum der Stadt Regensburg sei der Motor für die Entwicklung der Bank, so Schorp. Außerdem werde die Berechnung von Negativzinsen für die Privatkunden der Bank aktuell ausgeschlossen. Die genauen Zahlen zur Geschäftsentwicklung wurden am Montagvormittag bei der Jahres-Bilanzpressekonferenz vorgestellt.
Florian Mann, ebenfalls Bankdirektor und Vorstand, sprach Regensburg als Studentenstadt und aufgrund der wirtschaftlichen Stärke eine hohe Attraktivität zu. „Die Nachfrage an Wohnraum ist groß.“ Aufgrund des vorhandenen Bedarfs werden die Hauspreisentwicklung und der Wohnbauzyklus laut den Bankdirektoren weiterhin ansteigen, so Schorp. Von 107 Millionen Euro an Krediten im Jahr 2016 wurden 58,3 Millionen Euro an Wohnbaufinanzierungen vergeben. „Der Wunsch nach Eigentum und das äußerst günstige Zinsniveau mit Zinsbindung über die gesamte Laufzeit bis zu 30 Jahre bewirken diese positive Entwicklung“, erläuterte der Bankdirektor.
Insgesamt sei die Zahl der Kundenkredite um 1,6 Prozent angestiegen. Aufgrund des außergewöhnlichen Handelns der EZB komme es laut Schorp zu Unsicherheiten auf Seiten der Kunden, die in Folge dessen ihr Geld immer kurzfristiger anlegen würden.
Die Alternativen für nach Sicherheit suchende Anleger seien durch die momentane Zinspolitik begrenzt und somit habe sich nach Mann das Anlageverhalten verändert: „Das monatliche Sparen hat stark zugenommen.“ Die Kundeneinlagen seien gesamt um 6,3 Prozent angestiegen.
Ein Lob erteilte Günther Schorp insbesondere den Mitarbeitern der Filialen, die eine hervorragende Arbeit am Kunden leisten würden. Der genossenschaftlichen Beratung sei es laut Mann zu verdanken, dass sie eine Steigerung der Erträge verzeichnen konnten. „Nicht die Produkte, sondern die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden stehen bei der Beratung im Vordergrund“, sagte Mann. Eine Schwierigkeit mit der die Raiffeisenbank zu kämpfen habe, sei das sogenannte Bermudadreieck aus Negativzinsen, Digitalisierung und Regulatorik. Schorp bezeichnet in diesem Zusammenhang die genossenschaftlichen Werte als ihren Kompass und hält das kundenorientierte Handeln für die richtige Strategie. Bei der Digitalisierung „baut die Raiffeisenbank das Online-Angebot aus, aber gibt dem Kunden immer die Möglichkeit, mit einem Mitarbeiter persönlich zu sprechen“, erläuterte Mann. Insgesamt seien die Bankdirektoren sehr zufrieden: „Wir sind uns sicher, dass wir alles gut meistern werden.“
